Sonntag, 25. Dezember 2011

Unser Weihnachtspräsident: Käuflich? Nein. Er gehört doch sowieso „allen“.

Das war schon eine Glanznummer an Coolness. In allen Medien wird seit Wochen rauf und runter spekuliert, wielange Merkel ihn noch im Amt halten kann – und dann diese Weihnachtsansprache. Ihr Unterton: „Ich habe wichtigeres zu tun als über Kredite und Urlaubsreisen zu stolpern.“ Großes Schauspiel das. Eiskalt der Mann. Zugabe!

Wieso auch sollte dieser Bundespräsident zurücktreten? Er ist doch ein würdiges Staatsoberhaupt in einem Land, in dessen Parlamenten nur eine einzige Partei sich weigert, Spenden von Konzernen und Banken anzunehmen. (So beschlossen im neuen Programm der LINKEN.) Für wen sollte Wulff also das Schloß Bellevue räumen? Für DIE LINKE? Das geht doch gar nicht. Das wäre dann kein Staat der Konzerne und Banken mehr.

Dieser Präsident passt auch deswegen so gut, weil er ahnungslos genug ist, um angesichts der fast 150 Todesopfer von neofaschistischen Anschlägen in der Bundesrepublik an Weihnachten behaupten zu können: Die Taten der Zwickauer Mörder „haben wir nicht für möglich gehalten.“ Das nimmt man ihm ab, denn so wie „wir“ schon als Ministerpräsident von Niedersachsen kein besonderes Interesse an der Aufdeckung der Nazinetzwerke bis nach Hannover hatten, so verharmlosen „wir“ selbst in dieser Weihnachtsansprache noch mit dem treuherzigsten Augenaufschlag die faschistischen Umtriebe durch deren Gleichsetzung mit jeder Art „Extremismus“.

Ganz große Klasse. Weihnachten wie es sein soll: Ein Märchen vom Märchenprinz.

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