Die wichtigsten Ergebnisse der vier Gutachten
Am 20.06.2013 stellten
Gutachter dem „Sonder“-Ältestenrat des Stadtrats in vier getrennten Expertisen
mögliche Varianten zur Zukunft der DEW vor. Zentrale Frage: Kann es gelingen,
nach dem Ende des jetzigen Gesellschaftsvertrags der DEW (Ende 2014) den Atom-
und Braunkohle-Multi RWE als Miteigentümer (47 %) los zu werden?
Zwei der vier Gutachter
verfolgten offenbar das Ziel, die Ablösesumme für RWE in unbezahlbare Höhen zu
treiben. Diese Zahlen gab dann auch die Presse weiter („880 Millionen €“ bis „knapp
eine Milliarde“, RN 21.06.2013).
Die beiden anderen Gutachter
kamen zu ganz anderen Ergebnissen. Einer wies die Behauptung, eine vollständige
Übernahme der DEW durch die Stadt sei nicht finanzierbar, klipp und klar
zurück: „Das halten wir nicht für
richtig, das hängt von der Berechnung (des Unternehmenswerts) ab.“ Und er
wies nach, dass dieser Wert im ersten Hauptgutachten um 200 Millionen € zu hoch
angesetzt sei. Realistisch gerechnet käme der Kaufpreis für den RWE-Anteil dann
auf rund 300 Millionen €.
Das zweite Hauptgutachten
verglich mehrere Varianten mit und ohne RWE-Beteiligung, darunter auch die
vollständige Übernahme der DEW durch die Dortmunder Stadtwerke. Aber die
Vergleichsmaßstäbe waren schon vorher im Auftrag der Stadt auf den rein
betriebswirtschaftlichen und marktstrategischen Blickwinkel des Unternehmens
eingeengt, übergreifende ökologische, gesellschaftspolitische und soziale
Erfordernisse von vorn herein ausgeschlossen worden. – So borniert geht unsere
Stadtspitze die Energiewende an!
Trotzdem kam auf Nachfragen
an diesen Gutachter heraus: Selbst wenn der bloße Eigentumsübergang auf die
Stadtwerke betriebswirtschaftlich und marktstrategisch wenig bringt, kann er
doch der erste notwendige Schritt werden, um DEW in Zukunft breiter
aufzustellen, bis hin zu echter Bürgerbeteiligung!
Davon wollte ausgerechnet
SPD-Fraktionschef Prüsse nichts wissen. Er stritt unbelehrbar weiter für die
RWE-Beteiligung. Und OB Sierau verteidigte ihn dabei heftig (und unsachlich).
Kein Wunder: Beide sind befangen, sie sitzen in Aufsichtsräten bei RWE.
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