Donnerstag, 4. Juli 2013

Eurokrise eskaliert vor der Bundestagswahl – Regierungskrise in Portugal – Bundesregierung lügt zu Griechenland – Italien auf der Kippe



Dazu drei brandaktuelle Nachrichten:

1. Regierungskrise in Portugal
Investoren verkaufen Portugal-Anleihen
Handelsblatt online, 03.07.2013

Frankfurt. In Portugal wackelt die Koalitionsregierung unter Premierminister Pedro Passos Coelho von der sozialdemokratischen PSD. Damit steht der bisherige Sparkurs auf der Kippe. Die Anleihen des Landes reagierten mit deutlichen Kursverlusten, erstmals seit dem 27. November kletterte die Rendite der zehnjährigen Portugal-Bonds auf mehr als acht Prozent.


2. Die Euro-Krise kehrt zurück
Handelsblatt online, 03.07.2013
von Jörg Hackhausen

Düsseldorf. Die Euro-Krise flammt wieder auf. Griechenland ruft schon wieder nach einem Schuldenschnitt. Die Regierung in Portugal steht vor dem Aus. Die hoch verschuldeten Staaten sind offenbar an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt. Sie wollen die Sparpolitik nicht länger tragen. An den Finanzmärkten sorgt das für Nervosität. Die Investoren verfallen in das alte Muster: Sie verkaufen Anleihen der Schuldenstaaten und Bankaktien. Jetzt zeigt sich, dass die Euro-retter die Brandherde innerhalb der Währungsunion nur vorübergehend eingedämmt, aber nie gelöscht haben.

„Die Koalition in Portugal ist praktisch am Ende. Coelho sagt zwar, dass er nicht zurücktreten will, aber ich gebe der Regierung noch maximal 48 Stunden“, sagt Steen Jakobsen, Chefökonom der Saxo Bank. „Mitten in einer Stimmung gegen weitere Sparrunden wird es zu Neuwahlen kommen“, so Jakobsen weiter. Dies sei genau das, was Angela Merkel vor den eigenen Wahlen nicht brauche. „Die Bundestagswahlen werden dafür sorgen, dass die EU alles dafür tun wird, um Portugal weiter über Wasser zu halten“, sagt Jakobsen. Die Verlierer dabei seien, wie immer wenn sich Politiker Zeit erkaufen, die eigene Wirtschaft und die Bürger.
"Die Banken beschwichtigen"
Die Gefahr besteht darin, dass der Funke erneut auf Staaten wie Italien oder Spanien überspringt. Es gebe erste Anzeichen für Ansteckungseffekte bei spanischen und italienischen Anleihen, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die zweitgrößte Bank Italiens, Mediobanca, warnte ihre Kunden kürzlich in einer vertraulichen Mitteilung: Italien müsse in den kommenden sechs Monaten gerettet werden, sollten die Kreditkosten nicht sinken.


3. Bundesregierung belügt Öffentlichkeit über Griechenland
DIE LINKE, 02.07.2013 – Sahra Wagenknecht

"Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Bunderegierung belügt die Öffentlichkeit über einen erneuten Schuldenschnitt für Griechenland, um die Veruntreuung von Steuergeldern bis zu den Wahlen zu vertuschen", kommentiert Sahra Wagenknecht die Äußerung des griechischen Wirtschaftsministers, Kostis Hatzidakis, er erwarte nach der Bundestagswahl im Herbst einen weiteren Schuldenschnitt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen