Donnerstag, 24. Oktober 2013

Notizen aus der Provinzhauptstadt: Dortmunder Linksfraktion macht Druck gegen drohende Grundwasservergiftung durch die RAG

Medienberichten zufolge hat die Ruhrkohle AG (RAG) zwischen Mitte der 1980er Jahre und 2006 1,6 Millionen Tonnen Giftmüll – belastete Filterstäube, Gießerei-Altsande und Klärschlamm – in elf Bergwerken eingelagert. Ein Landwirt in Bergkamen hat mit einem Gutachten eines ehemaligen Abteilungsleiters im Landes-Umweltministerium nachgewiesen: Wenn 2018 die Kohleförderung endet und die RAG aus Kostengründen die Wasserhaltung in den Gruben einstellt, droht im ganzen Ruhrgebiet die Vergiftung des Grundwassers mit Schwermetallen, Dioxinen und Furanen.

Die LINKE Dortmunder Ratsfraktion hat jetzt eine Kampagne aller Ruhrgebiets-LINKEN angestoßen, um gemeinsam Druck auf die Landesregierung zu machen, damit sie diesen drohenden gigantischen Umweltskandal noch rechtzeitig stoppt. Auf eine erste Anfrage im Bochumer Stadtrat antwortete die Bezirksregierung Arnsberg am 12. September 2013 scheinbar präzise, aber indem sie das eigentliche Gefahrenpotential ab 2018 mit keinem Wort erwähnt:

"Bei der immissionsneutralen Verbringung sind die Schadstoffe infolge hydraulischer Abbindevorgänge dauerhaft und sicher fixiert, sodass eine nachteilige Veränderung des anstehenden Grubenwassers ausgeschlossen ist.
Das Multibarrierenprinzip des vollständigen Einschlusses im Steinkohlengebirge umfasst acht Barrieren, die gewährleisten, dass Schadstoffe dauerhaft und sicher von der Biosphäre ferngehalten werden. Die Langzeitsicherheit ist nachgewiesen worden.
Die Annahmen der Machbarkeitsstudie zur Schadlosigkeit wurden durch begleitende Grubenwasseranalysen bestätigt.
Grubenwasseranalysen an den Einleitstellen weisen bis heute keine nachteiligen Veränderungen durch die verwerteten Reststoffe auf.
Eine Trinkwassergefährdung durch den Versatz ist wegen der vorgenannten Sachverhalte nicht gegeben."

Nach dem erwähnten Gutachten sind alle diese Versicherungen nur unbewiesene Behauptungen der RAG. Mit derlei Beruhigungspillen lässt die LINKE sich nicht ins Bockshorn jagen. Über den Fortgang der Kampagne werde ich in diesem Blog weiter berichten.

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