Freitag, 10. Juli 2015

Notizen aus der Provinzhauptstadt: DEW21 steht vor Totalverlust von 107 Millionen Euro bei RWE-Kraftwerk


Nun kommt es noch viel schlimmer, als selbst wir LINKEN im Dortmunder Stadtrat und die Umweltverbände befürchteten. Nach Informationen des "SPIEGEL" drohen dem Dortmunder  Energieversorger DEW21 GmbH dreistellige Millionenverluste durch den Atom- und Kohlemulti RWE. Es geht um das „Pannenkraftwerk“ GEKKO in Hamm, dessen Anteile mittlerweile wertlos seien, wie das Magazin am Freitag berichtete.
Die RWE AG hatte im Jahr 2007 23 Stadtwerken in NRW Beteiligungen am Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Hamm mit rosigen Versprechungen schmackhaft gemacht. DEW21 war gleich mit 107 Mio € eingestiegen, finanziert über Bankkredite, der Dortmunder Stadtrat hatte gegen heftigen Protest der LINKEN und der Grünen mit nur einer Stimme Mehrheit zugestimmt. Insgesamt halten die 23 kommunalen Versorger knapp ein Viertel der 2,4-Milliarden-Investition.

Immer wieder sorgte Gekko wegen Verzögerungen, Störfällen und steigenden Kosten für Schlagzeilen. Letzter Knackpunkt ist der dauerhafte Totalausfall eines ganzen Kraftwerksblocks. Zu Jahresbeginn berichteten Medien, dass einer der beiden Kraftwerksblöcke niemals ans Netz gehen  könnte, nachdem aus ungeklärten Gründen Salzsäure eingeleitet worden war. Seit Monaten liefen Verhandlungen über einen Verlustausgleich für die beteiligten Kommunen. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hatte verlangt, darüber den Rat zu informieren, was die Verwaltung mit Hinweis auf noch laufende Gespräche ablehnte.

Jetzt hat der Konzern den betroffenen Stadtwerken in einem Schreiben einen Ausstieg aus dem Projekt und die Übernahme ihrer Anteile zu einem symbolischen Kaufpreis von einem Euro angeboten, so der SPIEGEL. Das bedeutet den Totalverlust des Investments. Ein RWE-Sprecher wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen und verwies darauf, dass Vertraulichkeit bei den laufenden Gesprächen vereinbart sei.
Das bestätigt erneut unseren jahrelangen Kampf, die Energieversorgung unserer Stadt dem Einfluss der RWE zu entziehen.

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