"Der Flughafen feiert Jubiläum. 20 Jahre lang
schreibt er jährliche Verluste in zweistelliger Millionenhöhe. Seit 20 Jahren finanzieren die Dortmunder
Bürgerinnen und Bürger ständig die Verluste dieses Unternehmens. In diesen 20
Jahren hat sich das Minus auf rund 335 Millionen Euro summiert. Welches
privatwirtschaftliche Unternehmen könnte sich das leisten? Längst wäre es von
der Bildfläche verschwunden.
Und es ist kein Ende in
Sicht. Zwar verkündet der Flughafen-Geschäftsführer, bis Ende 2023 die von der
EU verlangte schwarze Null zu erreichen – aber diese Prophezeiung hatten Politiker
und der DSW-Vorsitzende P. bereits für lange zurückliegende Jahre getätigt!
Nach wie vor wird jeder
Passagier bezuschusst: Im letzten Jahr waren es pro Flugstrecke 6,90 Euro.
Im Vergleich die oft
zitierte Parallele: Während der in letzter Zeit öffentlich
geführten Debatte über die Möglichkeit eines kostenlosen ÖPNV beklagten dagegen
die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) nicht nur die immens hohen Kosten, sondern
auch das fehlende Geld für die überfälligen Investitionen in Bus, Bahn und
Schiene. Und kündigten für den ÖPNV die künftig erforderliche „Überprüfung“ des
Streckennetzes und der Taktfolgen auf einzelnen Verbindungen an. Bereits vor 10
Jahren dachte man in der DSW-Chefetage über die Stilllegung von Rolltreppen in
den U-Bahnanlagen nach, um Kosten zu sparen. Nur die öffentlichen Proteste
verhinderten einen radikalen Rückbau. (Etliche Rolltreppen sind tatsächlich
verschwunden.)
Demgegenüber ist für den
Flughafen nichts zu teuer: Extra für den Flughafen wurde das städtische Busnetz
Anfang 2017 erweitert. Die neue Buslinie U 490 ab Aplerbeck ersetzt den
bisherigen flughafeninternen Shuttle-Dienst, fährt 3 Parkplätze zum Terminal
an, und zwar wochentags ab 4.33 Uhr bis 21.43 Uhr. Im 20-Minuten-, spät abends
und am Wochenende im 30-Minuten-Takt. Bis in die sehr späten Abendstunden. Die
letzte Abfahrt vom Flughafen ist um 23.01 Uhr! Und wie sieht es mit IHRER Bus-
und Bahnverbindung aus?
Ein „Erfolg“?
Am Millionengrab Flughafen
ändert auch der „Erfolg“ am Jahresende 2017 nichts, als das Jahresergebnis von
2.000.695 Fluggästen Jubelstimmung erzeugte. Für 2017 werden vorläufig 13,8
Millionen Euro Verlust ausgewiesen. Was nie genannt wird: Dortmund Airport
wickelte gerade einmal 4,7 % des Passagieraufkommens in NRW ab. Das ist also
der bescheidene Marktanteil des stets als „Nr. 3 in NRW“ betitelten Airports.
Der Flughafen hält
andererseits an der Verlängerung der Betriebszeit in die Nacht fest, über deren
Kosten für die Flugsicherung, Feuerwehr, Polizei, den Zoll und das eigene
Personal man schweigt. Daran ändert auch ein neuer Rückschlag nichts, denn „Eurowings“ stellt bereits im Mai d.J.
die erst Ende Oktober 2017 eröffnete Strecke von und nach Wien ein. Ganz fest
rechnet man mit der (erneuten) Genehmigung des Nachtflugantrags. Der ist bei
der Bezirksregierung Münster nach wie vor in der Bearbeitung. Mit einer Entscheidung
ist Mitte d.J. zu rechnen.
Die GroKo regiert: Was haben die Fluglärmbetroffenen
zu erwarten?
Nichts Gutes! Auf den
Seiten 80 + 81 des Koalitions-Vertrages liest man u.a.: „Wir wollen faire Rahmenbedingungen
mit europäischen und internationalen Regelungen für die Luftverkehrswirtschaft.
Dazu gehören... die Entlastung unserer Flughäfen und Luftfahrtunternehmen von
einseitigen nationalen Kosten... Die bedarfsgerechte Kapazitätserweiterung der
Flughäfen muss auch in Zukunft möglich sein… Die Lärmgrenzwerte für den Schutz
der Menschen rund um die Flughäfen werden wir nach den gesetzlichen Vorgaben des
Fluglärmschutzgesetzes unter Berücksichtigung des Standes der Lärmwirkungsforschung
und der Luftfahrttechnik überprüfen und weiterentwickeln.“
Die Mitgliederversammlung findet statt am 25.04.2018 um 19.30 Uhr im ev.Gemeindehaus
Aplerbeck, Ruinenstrasse 37."
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